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Biker genießen den Rest-Sommer

Motorradfahren im Herbst? Goldene Herbsttage reizen schließlich zur Ausfahrt. Niedrige Temperaturen, Glättegefahr, tief stehende Sonne  – besondere Straßen- und Sichtverhältnisse verlangen aber jetzt von Motorradfahrern besondere Vorsicht und Planung. Der TÜV Süd gibt aktuelle Tipps.

Schrägstehende Sonne - geblendeter Biker ©TÜV SÜD

„Gerade wenn die Bedingungen fürs Motorradfahren so ideal waren wie in den vergangenen Sommerwochen, neigen Motorradfahrer dazu, die Gefahren durch den Jahreszeitenwechsel zu unterschätzen“, sagt Lars Krause, Motorradexperte von TÜV SÜD. Das betrifft nicht nur die geringere Straßenhaftung aufgrund von Laub, Nässe und Schmutz, beispielsweise von Erntefahrzeugen. Auch die Sichtverhältnisse sind komplett andere. Nebel und nicht zuletzt die wesentlich tiefer stehende Sonne sind Risikofaktoren für alle Verkehrsteilnehmer. Nur für Motorradfahrer hingegen ist die Klamottenfrage virulent: Die Temperaturunterschiede im Herbst sind immens – ist die Sonne weg, wird es richtig kalt. „Also ausreichend Kleidung zum ‚Zwiebeln’ dabei haben,“ sagt Krause. Achtung auch beim Straßenbelag.   Es gelte, drei wichtige Punkte zu beachten:

Tour planen: Einfach losfahren, weil die Sonne lockt?Im Herbst keine gute Idee.Wegen der besonderen Witterungsverhältnisse sollte man die letzten Ausfahrten im Jahr genau planen. „Am besten nur während der Sonnenstunden fahren und gerade bei niedrigeren Temperaturen nicht zu lange unterwegs sein“, sagt Krause. „Bei Reifglätte heißt es: Finger vom Bike.“  

Technik checken. Natürlich sollten sich Motorräder immer in technisch einwandfreiem Zustand befinden – keine Frage. Im Herbst lohnt es sich allerdings, zusätzlich vor jeder Abfahrt einen Blick auf Beleuchtung und Reifen zu werfen. Funktionieren wirklich alle Lampen einwandfrei und: Ist das Abblendlicht richtig eingestellt? Sehen und gesehen werden ist für Biker überlebenswichtig. Also auch bei der Kleidung auf gute Sichtbarkeit beispielsweise durch reflektierende Elemente am Anzug achten – so ist man bestens ausgerüstet, falls die Tour doch einmal länger dauert. Die Reifen sollten noch ausreichend Profilreserven haben (Mindestens 1,6 Millimeter) und keinerlei Beschädigungen aufweisen. Sind die Flanken der Reifen okay – sind Beschädigungen zu sehen oder gar Fremdkörper im Gummi? Vor der Tour auch noch einmal den Luftdruck überprüfen.

Gekonnt reagieren: Oops, da war es aber glitschig – sollte man trotzdem auf rutschiges Terrain geraten, Ruhe bewahren, auskuppeln, Geschwindigkeit verringern und starke Schräglagen vermeiden. Viele Motorräder haben bereits ABS und Traktionskontrolle, die dem Wegrutschen entgegenwirken. Fehlen diese Helfer, gilt fürs Bremsen besonderes Fingerspitzengefühl. Vorsicht gilt für den gesamten Saisonausklang. Generell sollten Motorradfahrer jetzt noch vorausschauender, mit angepasster Geschwindigkeit unterwegs sein und den Fahrbahnbelag immer im Blick haben.

von Ernst Bauer