Großes Comeback für ein kleines Männchen
„Nunc est bibendum“ – darauf lasst uns trinken. An diesen frühen Werbespruch können sich jetzt viele Brummi-Fahrer erinnern, denn ein beliebtes Maskottchen kehrt ins Geschäftsleben zurück: Bibendum, das rundliche Michelin-Männchen gibt es jetzt fürs Armaturenbrett
Die mit 19 cm Höhe bisher kleinste Variante wird als Kunststofffigur an Autobahnraststätten, Autohöfen, Tankstellen und im Reifenhandel in Deutschland, Österreich und in der Schweiz verkauft und kostet knappe 30 Euro. Auch etliche Bulli-Freunde werden sich diesen kleinen Kerl ins Auto holen.
Das Michelin-Männchen ist aus Kunststoff und sitzt entspannt auf zwei Lkw-Reifen. Eine doppelseitig klebende Folie arretiert auch bei Vollbremsungen das Maskottchen. Für die zweite Jahreshälfte 2016 wurde eine 43 Zentimeter hohe XL-Ausgabe angekündigt.
Vor der Serienreife musste das Männchen ein hartes Testprogramm (Splittertests, Klimakammer, Kälteschock) über sich ergehen lassen. Das Michelin Männchen ist eines der ältesten und beliebtesten Markenzeichen der Welt.
Auf der Weltausstellung 1894 in Lyon fiel dem Firmengründer Édouard Michelin ein Stapel Autoreifen verschiedener Größen auf, die in weiße Stoffhüllen verpackt waren. Er machte seinen Bruder André darauf aufmerksam: „Wenn er Arme hätte, sähe er fast wie ein Mensch aus.“ Dann fiel ihm ein Plakat ein, das einen dicken Bayern mit einer Maß Bier und dem lateinischen Spruch „Nunc est bibendum!“ („Jetzt lasst uns trinken!“) zeigte. So steht es in Wikipedia.
Daraufhin ließen die Brüder ein Plakat mit einem Reifenmann entwerfen, der eine mit Glassplittern und Nägeln gefüllte Schale hochhebt und der Inschrift: „Nunc est bibendum! À votre santé! Le pneu Michelin boit l'obstacle!“ –auf Deutsch: „Jetzt lasst uns trinken! Auf Ihr Wohl! Der Michelin-Reifen schluckt das Hindernis!“ Der Zeichner O'Galop brachte es 1898 nach einer Idee der Gebrüder André und Edouard Michelin erstmals zu Papier.
Wie jedes bekannte Markenzeichen veränderte sich auch das Michelin Männchen im Laufe der Zeit. Die ersten Reifen waren schmal, und es brauchte 40 von ihnen, um den Reifenmann zu formen. Heute besteht er aus 26 Reifenwülsten. Seiner Popularität tat dieser Wandel keinen Abbruch. Im Jahr 2000 wählte ihn eine Jury der „Financial Times" zum besten Logo aller Zeiten. Figuren des Markenzeichens erfreuen sich insbesondere bei Lkw-Fahrern, Fans der Marke und Sammlern großer Beliebtheit.
Jetzt erlebt Bibendum eine Wiederauferstehung in der Michelin-Lifestyle-Produktpalette aus dem Bereich Automobil- und Zweiradzubehör.