Warnung vor Navis!
Einen Tag nach einem tödlichen Unfall folgt die Bankrott-Erklärung der Verkehrsplaner. Das Regierungspräsidium Stuttgart warnt: Schaltet euer Navi aus, sonst kommt es zu Irrfahrten im Baustellen-Engpass am Autobahndreieck Leonberg. Ein Autofahrer kam ums Leben, weil eine LKW-Fahrerin in letzter Sekunde vermutlich dem Navi nicht mehr traute und das Steuer herumriss. Dabei rammte sie frontal den entgegenkommenden Pkw.
Blindes Vertrauen aufs Navi wird bestraft, doch Schuld haben meist nicht die Autofahrer, sondern Verkehrsplaner. Jetzt hat das Regierungspräsidium Stuttgart Autofahrer aufgefordert, ihr Navi rund um das Autobahndreieck Leonberg zu missachten. Denn zu viele Unfälle oder Beinahe-Unfälle passieren täglich an der A8-Baustelle bei Leonberg.
Die Behörde hat die Autofahrer aufgefordert, das Navi in dem Bereich auszuschalten und auf die Schilder zu achten. Das hat der Südwest-Rundfunk Stuttgart berichtet und in den Verkehrsmeldungen ständig wiederholt. Reisende, die aus Karlsruhe in Richtung München fahren wollen, werden von den Navis auf die linke Spur geleitet. Dabei führen nach wie vor alle drei Spuren Richtung München. Weil viele Navis dies nicht "wissen", empfiehlt der Sprecher der Behörde den Autofahrern dringend der Beschilderung am Straßenrand zu folgen - und nicht dem Navi.
Schuld sind falsche Hinweise der Navi-Geräte. Sie sind nicht auf die Baustelle am Leonberger Dreieck programmiert. Autofahrer, die in Richtung München fahren wollen, werden so auf die falsche Fahrbahn geleitet. Täglich reißen hunderte Auto- und Lkw-Fahrer im letzten Moment ihr Steuer nach links und ignorieren die durchgezogene, gelbe Fahrbahnmarkierung. Das führt zu Beinahe-Unfällen und zu echten Crashs. Die Baustelle auf der A8 gibt es erst wenige Monate - seitdem hat es hier aber schon 80 Mal gekracht. So wird auch der tödliche Unfall vom 26. Juli, bei dem ein 54-jähriger Pkw-Fahrer starb, als eine Lkw-Fahrerin mit ihrem Gefährt gegen den Wagen des Manns prallte, vermutlich auf ein Verziehen auf die linke Spur zurückgeführt. Am Leonberger Dreieck wird noch bis Ende September gebaut. Für 13 Millionen Euro erneuert der Bund hier den Flüster-Asphalt. Musste wieder mal erst ein Mensch sterben, ehe die Verantwortlichen reagieren?
Das Foto stammt vom SWR Stuttgart, der damit auch im Fernsehen vor der gefährlichen Situatiuon warnt.