An Pfingsten ist mit mehr Verkehr und auch Staus zu rechnen
In den vergangenen Wochen hatte die Corona-Krise zu weniger Verkehr auf de Straßen als sonst üblich geführt. Zu Pfingsten ist wieder mit mehr Verkehrsaufkommen zu rechnen.
Seit der Corona-Pandemie ist nichts mehr wie zuvor, so war auch das Verkehrsaufkommen in den vergangenen Wochen sehr verhalten. Die bundesweiten weitreichenden Lockerungen führen wieder zu erhöhter Mobilität. Außerdem starten Baden-Württemberg und Bayern in die zweiwöchigen Pfingstferien. Der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, erwartet für das Pfingstwochenende ein höheres Verkehrsaufkommen, als in den Wochen zuvor.
Das Verkehrsaufkommen wird bereits am Freitagnachmittag wieder hoch sein, ab den frühen Mittagsstunden sind Pendler auf dem Weg ins lange Wochenende. Rund um die Ballungszentren und auf den Autobahnen herrscht teilweise dichter Verkehr. Staus sind insbesondere vor Baustellen und bei Unfällen bis in die Abendstunden möglich. Auch am Samstag wird es wieder voller auf den Straßen. Bundesweit sind spätestens ab dem 30. Mai touristische Reisen möglich. Auf den Autobahnen in nördliche Richtung, generell auf den süddeutschen Autobahnen und auf den übrigen Fernstrecken ist die Staugefahr erhöht. Der Pfingstsonntag macht sich aus Verkehrssicht eher auf den Nebenstrecken und in den Naherholungsgebieten bemerkbar. Am Pfingstmontag muss dann am Spätnachmittag mit rückreisenden Wochenendausflüglern gerechnet werden.
Trotzdem rät der ACE vor dem Antritt zu einer längeren Fahrt dringend dazu, tagesaktuelle Reiseinformationen einzuholen und sich über Reisebeschränkungen zu informieren. Die Lage kann sich jederzeit und unvorhergesehen ändern. Alle genannten Hinweise sind Momentaufnahmen der derzeit getroffenen Maßnahmen und Bestimmungen zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Änderungen, seien es Erleichterungen oder verschärfte Regelungen, können jederzeit und regional in Kraft treten.
Der ACE gibt einen Überblick über die derzeitigen Einschränkungen:
Deutschland: In Deutschland wurden und werden weitere Lockerungen für das Alltagsleben umgesetzt. Zu Pfingsten sind Gastronomiebetriebe, Ferienwohnungen und Hotels, sowie Campingplätze wieder geöffnet. Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen, Freizeiteinrichtungen, Sport im Außen- teilweise auch im Innenbereich werden wieder in Betrieb genommen oder sind es bereits. Eine Durchreise durch Deutschland ist für EU-Bürgergestattet. Auch die Grenzkontrollen zu Österreich, Frankreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz wurden gelockert. Kontrollen finden nur noch stichprobenartig statt. Allerdings muss weiterhin ein triftiger Grund für die Einreise nach Deutschland vorliegen. Ausnahmen sind z.B. für Berufspendler oder für Verwandtschaftsbesuche vorgesehen. Ab dem 15. Juni fallen sämtliche Grenzkontrollen zu oben erwähnten Ländern weg, ebenso wie die Einreisebeschränkungen für Reisende aus diesen Ländern. Auch die allermeisten Grenzübergänge sind dann wieder passierbar. Rückkehrer, welche sich länger als 24 Stunden im Ausland aufgehalten haben, müssen nun nicht mehr in häusliche Quarantäne, diese wurde aufgehoben. Ausführliche Informationen zu Kontaktbeschränkungen und Grenzkontrollen hat das Bundesinnenministerium zusammengestellt.
Polen und Tschechien: Polen und Tschechien verweigern die Einreise weitestgehend. Unter strengen Ausnahmekriterien ist eine Einreise nach Tschechien z.B. für wirtschaftliche Tätigkeiten oder Studientätigkeit wieder möglich, ein höchstens 4 Tage altes negatives Corona-Attest vorausgesetzt. Ansonsten wird eine 14-tägige Quarantäne festgelegt. In Polen gelten Einreisebeschränkungen weiter bis 12. Juni. Vorsichtige Lockerungen werden umgesetzt, auf die Einreisebestimmungen haben diese aber noch keine Auswirkung. Eine Einreise ist demnach nur in Ausnahmefällen möglich, außerdem wird eine 14-tägige Quarantäne angeordnet.
Dänemark: Dänemark hat die Einreise bis mindestens 31. Mai ohne wichtigen Grund ebenfalls untersagt, eine Öffnung für Juni ist im Gespräch. Durchreisende aus Norwegen oder Schweden dürfen zum Zwecke der Heimreise passieren. Eine Durchreise z.B. nach Schweden im Rahmen eines Urlaubsaufenthaltes wird jedoch nicht gestattet.
Belgien: Auch Belgien hat seine Grenzkontrollen bis mindestens 8. Juni verlängert. Touristische Ein- und Durchreisen sind hier ebenfalls nicht möglich, Durchreisen zum Zwecke der Heimreise jedoch schon. Ausnahmeregelungen für einen Grenzübertrittes sind, Erreichung des Arbeitsplatzes oder wichtige Familienangelegenheiten.
Niederlande: Die Grenzen zu den Niederlanden sind offen und meist ungehindert passierbar, es wird aber noch von Reisen zu touristischen Zwecken abgeraten. Touristische Einreisen sind erst ab 1. Juli möglich. Restaurants, Strandlokale, Museen und Geschäfte öffnen am 1. Juni.
Italien: Nach Italien ist die Einreise wieder ohne Einschränkungen ab dem 3. Juni möglich. Hotels, Restaurants und Strandbäder sollen bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls wieder geöffnet haben, ausländische Touristen sind ab dann wieder willkommen. Davor sind die noch gültigen weitreichenden Einschränkungen in Kraft. Eine Einreise ist nur gestattet, wenn ein beruflicher, gesundheitlicher oder sonstiger absolut unabdingbarer Grund die Ein- oder Ausreise nachweisbar notwendig ist. Rückkehr an den Wohnort oder Rückreise nach Deutschland bleibt ebenfalls erlaubt. Viele Autobahntankstellen bleiben zudem geschlossen, das öffentliche Leben ist immer noch weitestgehend lahmgelegt.
Österreich: In Österreich wurden die Regelungen bereits gelockert, auch die Ausgangsbeschränkung wurde aufgehoben, nicht jedoch die Einreise- und Durchreiserichtlinien. Eine Durchreise ist nach wie vor nur ohne Zwischenstopp möglich, soweit auch die Weiterreise gewährleistet ist. Eine Einreise ist nach wie vor nicht, bzw. nur mit engen Ausnahmen möglich. Touristische Einreisen sind demnach ab dem 15. Juni wieder möglich.
Schweiz: Auch die Schweiz kehrt langsam wieder zur Normalität zurück. Einreisen touristischer Art sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt ab 15. Juni, nach kompletter Öffnung der Grenzen und Aufhebung der Reisewarnung, wieder möglich.
Frankreich: In Frankreich wurden bereits erste Lockerungen umgesetzt. Einheimische dürfen sich wieder in einem Umkreis bis zu 100 km aufhalten. Auch die Grenzen zu Deutschland wurden geöffnet, Stichprobenkontrollen werden weiter durchgeführt. Allerdings ist eine Einreise nur mit triftigem Grund, z.B. familiäre Notfälle oder dienstliche Reisen, gestattet. Ab 15. Juni sollen sämtliche Kontrollen wegfallen, ob dann ungehindertes touristisches Reisen oder Einkaufsfahrten möglich werden, wird noch bekannt gegeben. Gegenwärtig wird nicht vor Juli damit gerechnet. Eine Durchreise durch Frankreich ist derzeit möglich, allerdings muss zwingend eine Bescheinigung über den Zweck der Reise mitgeführt werden.
Spanien: Spanien setzt im Moment einen mehrstufigen Plan zur schrittweisen Rückkehr in das öffentliche Leben um. Auswirkungen auf Deutsche hat dies zunächst nicht, Einreisebeschränkungen gelten nach wie vor. Auch der ausgerufene Alarmzustand soll letztmalig bis 30. Juni verlängert werden. Die Durch- und Ausreise Richtung Deutschland ist jedoch möglich, sämtliche Hotels und Campingplätze sind aber noch geschlossen. Eine Rückreise aus Marokko ist im Moment nicht möglich, die Grenzübergänge Ceuta und Melilla sind bis auf weiteres geschlossen.
Das durch die Europäische Union erlassene generelle Einreiseverbot gilt voraussichtlich weiterhin. Eine Entscheidung hierüber fällt wahrscheinlich nach Redaktionsschluss. Alle Grenzen der EU bleiben bis dahin für Nicht-EU-Bürger geschlossen. Ausnahmen gelten für Großbritannien, Norwegen und die Schweiz und medizinisches Personal.
Das Auswärtige Amt hat eine weltweit gültige Reisewarnung bis einschließlich 14. Juni verhängt. Das Auswärtige Amt warnt ausdrücklich vor jeglichen touristischen Reisen weltweit. Auch wenn diese Reisewarnung rechtlich kein Reiseverbot bedeutet, ist sie doch allumfassend, da sich nahezu alle Reiseunternehmen an diese Warnung halten. Faktisch sind also keine Auslandsreisen bis zum Ende dieser Reisewarnung möglich. Allerdings finden bilaterale Gespräche zu einer früheren Einreisemöglichkeit zu touristischen Zwecken statt. Diese sind im Moment weiterhin vage, auch wenn Italien die Einreise ab dem 3. Juni erlaubt, ist die Durchreise durch Österreich derzeit nur ohne Zwischenstopp möglich. Zu beachten ist außerdem, dass deutsche Staatsbürger momentan in einen überwiegenden Teil der Länder seitens der dortigen Regularien sowieso nicht einreisen dürfen. Auch die USA hat das Einreiseverbot für EU-Bürger bereits um weitere 30 Tage verlängert. Ausführliche Informationen zu den einzelnen Ländern und den aktuellen Bestimmungen vor Ort findet man auf den Seiten des Auswärtigen Amtes.