Masken müssen bald in allen Autos mitfahren
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer lässt prüfen, wie man auf einen Schlag mindestens 100 Millionen "Masken" unters Volk bringen kann: Einem Referentenentwurf zufolge soll auch für die Zeit nach der Pandemie die Mund-Nase-Bedeckung in allen zugelassenen Pkw an Bord sein.
Die Saarbrücker Zeitung hatte berichtet, Scheuers Ministerium plane eine sogenannte Mitführpflicht, was Ende vergangener Woche offiziell bestätigt wurde. Hintergrund: Der Petitionsausschuss im Deutschen Bundestag hatte das Verkehrsministerium um Stellungnahme gebeten, - ein übliches Verfahren.
Scheuers Leute schrieben, man prüfe derzeit, ob man die Straßenverkehrsordnung (StVO) so ändern kann, dass Autofahrer jederzeit zwei Masken im Auto vorhalten müssen. Geplant ist, diese Vorschrift, die voraussichtlicherst im späten Frühjahr in Kraft treten kann, mit einem Verwarnungsgeld von mindestens 15 Euro pro Verstoß zu bewehren. Wie bei der StVO-Novelle zur Einführung der Warnwestenpflicht setzt der Gesetzgeber auf Freiwilligkeit. Man muss also eine Warnweste im Auto haben, die einer bestimmten Norm entspricht, aber man muss sie nicht tragen.
Ebenso soll man künftig Masken im Auto mitführen, aber man muss sie nicht anziehen. Vom Verkehrsministerium heißt es: Eine solche Vorgabe sei schneller umzusetzen als wenn man den Menschen vorschreibt, dass zwei Masken im Verbandskasten sein müssen. Wenn die neue Regel kommt, werden also viele Autofahrer - wie häufig jetzt schon - Masken ins Handschuhfach legen oder an den Innenspiegel hängen - nur dann eben verpflichtend.
Einmal mehr kommt es in Deutschland zum Masken-Mix: In Bayern gilt derzeit keine FFP2-Maskenpflicht im Auto - weder zum Tragen noch zum Mitführen. Anders in Berlin: Hier muss auch in privaten Pkw eine medizinische Schutzmaske getragen werden, wenn Fahrer aus verschiedenen Hausständen im Auto sitzen.
Der ADAC sieht eine solche Mitführpflicht von Mund-Nase-Bedeckungen auch für die Zeit nach der Corona-Pandemie eher kritisch. Eine Sprecherin sagte: "Regelungen finden dann die Akzeptanz der Menschen, wenn sie nachvollziehbar sind und der Regelungsbedarf erkennbar ist." Jetzt, während der Pandemie, werde die Maske notwendigerweise von den Menschen mitgeführt, weil sie diese spätestens beim Tanken oder beim Einkaufen benötigten.