52 Nächte und 7666 Kilometer - Im T3 "KuriBulli" durch Skandinavien II
Im Sommer 2019 reisten Beate und Horst Kuretitsch in ihrem T3 durch Nord-Skandinavien. Sie sahen Pottwale und Elche und kamen bis zum Nordkap. Hier berichten sie von ihrer Skandinavien-Tour.
Wer Teil eins des Reiseberichts noch nicht kennt, kann ihn hier nachlesen.
Hallo Bullifreunde!
Vorbei an schneebedeckten Bergen, Wasserfällen und Hochplateaus erreichen wir um die Mittagszeit Norwegen. Das Wetter war traumhaft, die Einfahrt nach Norwegen ohne Grenzkontrollen unkompliziert, und die Landschaft atemberaubend.
Da es noch früh am Tage war, beschlossen wir weiterzufahren, um eventuell noch eine Fähre in Bodø zu den Lofoten nach Moskenes zu bekommen.
Bei einer Rast wollten wir uns nach etwa zwei Wochen mal ein bisschen Fastfood in einem Supermarktrestaurant gönnen, jedoch angesichts der hohen Preise entschieden wir uns für ein Zweitfrühstück aus dem Supermarkt.
Wir erreichten Bodø um etwa 14.00 Uhr und konnten direkt einchecken zur Fähre nach Moskenes, sodass wir gegen 20.00 Uhr die Lofoten, ein weiteres gestecktes Ziel, erreichten.
Die Fährfahrt bei sehr warmem Wetter durch die Insellandschaften war äußerst beeindruckend und die ersten Blicke auf die Lofoten faszinierten uns.
Lofoten Süd #Vlog08:
Nachdem wir mit der Fähre von Bodø nach Moskenes übergesetzt hatten, übernachteten wir auf einem Stellplatz in dem kleinen Ort Reine an der Ostküste der Lofoten-Insel Moskenesøy. Nette Schweizer Nachbarn wechselten uns 200 NOK, damit wir die Gebühr für den Platz bezahlen konnten. Die Gebühr haben wir in einen Umschlag gesteckt und in den dafür bereitgestellten Briefkasten eingeworfen. Ob jemand den Briefkasten leert und ob es alle Camper machen??? Am nächsten Morgen konnten wir dann in einem Lebensmittel-/Snack-/Souvenirladen mit Minibank/ Geldautomat ein paar NOK abheben.
Nach dem Frühstück, bei bestem Wetter direkt am Fjord, besuchten wir das idyllische Fischerdorf Nusfjord.
Dort ist ein studentisches Projekt der Architekturfakultät der Hochschule Oslo zu sehen. Das Mobiliar der Außengastronomie und die Terrasse des Hotels wurden aus Kanthölzern ca. 40/40 mm von den Studenten entworfen und umgesetzt. Nusfjord hatten wir aufgrund eines Tipps aus dem Reiseführer besucht, jedoch hatten wir nicht erwartet, dort mehrere Touristenbusse anzutreffen, sodass wir uns auf die Suche nach ruhigeren Gefilden begaben.
Durch Campercontact fanden wir einen ruhigen Stellplatz mit einem großen weißen Sandstrand in Utakleiv auf der Insel Vestvågøy, wo die Schafe Hausrecht hatten. Die Berge waren jedoch von Nebel umhangen und die Temperatur lag nur bei rund 16°; vielleicht der Grund dafür, dass nur wenige Camper dort waren und wir eine ruhige Nacht verbrachten. Strahlender Sonnenschein weckte uns am nächsten Morgen und lud uns zu einem schönen Strandspaziergang und einer kleinen Bergwanderung ein.
Da mal wieder Duschen angesagt war, mussten wir als nächstes einen Campingplatz anfahren. Um den Weg abzukürzen, sind wir mit der Fähre von Fiskebo nach Melbu auf die Insel Langøy gefahren. Dort haben wir in Straumsjøen das Fjordcamp Krabberget besucht.
Der Campingplatz liegt sehr ruhig an einem idyllischen Fjord mit Sicht auf Schneeberge. Leider haben uns die in der ersten Reihe liegenden Ferienhäuser die direkte Sicht auf den Fjord genommen, jedoch haben heiße Duschen und die netten Menschen, die wir dort kennenlernten, uns dies schnell vergessen lassen. Wir haben mit einer Familie aus Engelskirchen tolle Gespräche geführt, Informationen ausgetauscht und dabei erfahren, dass sie ebenfalls einen Blog haben. Diesen kann man sich unter www.roadtrip-family.com anschauen. Sehr zu empfehlen!
Motiviert durch den ältesten Sohn, 10 Jahre alt, und Jan, einen erfahrenen und engagierten Angler, hat Horst nachts um 23:00 Uhr seine ersten Angelversuche gestartet. Es hat super geklappt, leider hat keiner angebissen.
Lofoten Nord/ Vesteralen #Vlog09:
Das nächste Ziel war ein Stellplatz zwischen zwei weißen Sandstränden in Hovden, an denen Beate Muscheln sammelte und Horst sich voll auf die Dokumentation dieser Aktion konzentrieren konnte.
Nach der wetterbedingt etwas unruhigen Nacht sind wir anschließend nach Andennes gefahren und haben dort eine sehr lohnenswerte Walsafari unternommen.
Damit wir die frühe Fähre nach Gryllefjord auf Senya nehmen konnten, übernachteten wir am Hafen. Die dann folgende Fjordbesichtungsbullitour hat uns bis Skibotn gebracht.
Skibotn Fjorde Nordkap Finnland #Vlog10:
Nach der knapp zweistündigen entspannten Fährfahrt nach Gryllefjord haben wir eine tolle Fjordbesichtungsbullitour bei guter Sicht und sonnigem Wetter bis nach Skibotn unternommen. Neben der wunderbaren Landschaft durchfuhren wir hübsche Ortschaften, die auf uns immer den Charme moderner Wildwestromantik ausstrahlten. Geprägt durch Supermärkte, Tankstellen, einige Wohnhäuser und Firmengebäude dienen sie offensichtlich als Versorgungseinheit für die Umgebung.
Beeindruckend waren die teilweise mit Schnee bedeckten Berge und die zahlreichen Wasserfälle. Diese boten eine traumhafte Kulisse. Als wir den von Campercontact empfohlenen Campingplatz in Skibotn erreichten, stellten wir fest, dass wir direkten Blick auf einen Gletscher und mit Schnee bedeckte Berge hatten. Es war sommerlich warm, ein angenehmer warmer Wind wehte und die Serviceleistungen (Pommes waren erschwinglich und gut) waren super. So konnten wir mal wieder duschen und "KuriBulli" auf Vordermann bringen.
Nach der kühlen Nacht, haben wir bei einem ausgiebigen Frühstück in der warmen Sonne die Route für den Tag ausgearbeitet.
Das Wetter war gut und so planten wir die Fahrt zum Nordkap anzutreten, um die tollen Aussichten weiterhin, wie am Vortag, genießen zu können. Es waren noch 500 Kilometer bis zum Nordkap und wir dachten nicht, dass wir es an dem Tag schaffen würden.
Während der Fahrt passierten wir zahlreiche kurze und lange Tunnel, sahen Rentiere, konnten Gletscher in der Ferne sehen und traumhafte Ausblicke auf die Fjorde von den Hochebenen genießen.
Die Überlegung, in Alta zu übernachten, verwarfen wir aufgrund des guten Wetters. Wir wollten das Nordkap doch noch spät abends erreichen, um eventuell das hohe Eintrittsgeld zu umgehen.
Nach einer fantastischen Fahrt über die Hochebene zwischen Alta und Skaidi waren es noch etwa 100 Kilometer bis zum Ziel, und wir fuhren auf die E69 Richtung Nordkap.
Die Sonne lockte uns, immer weiter zu fahren, um das Nordkap bei gutem Wetter erreichen zu können. Links Berge, rechts Wasser, zahlreiche Tunnel und tolle Strände mit wunderbarem Sonnenlicht bescherten uns eine traumhafte Fahrt auf den letzten Kilometern.
Der Nordkaptunnel, der das Festland mit der Insel Mageroya verbindet (7 Kilometer lang und zirka 200 Meter und dem Nordmeer hindurch), verlangte "KuriBulli" jedoch einiges ab, sodass das Licht am Ende des Tunnels der "Troika" viel Erleichterung verschaffte. Bis dahin alles gut!
Etwa drei Kilometer vor dem Ziel zog sehr dichter Nebel auf, der Wind wurde stark. Nebel und Wind passt aus unserer Logik eigentlich nicht zusammen???
Da wir rund zehn Meter Sicht hatten, standen wir plötzlich vor der Schranke, an der der Eintritt für das Nordkap abkassiert wird. Wir zahlten den Obolus und fanden uns auf einem schlechten Parkplatz wieder und trauten uns kaum aus "KuriBulli" auszusteigen. Zahlreiche Wohnmobile und Pkw standen dort und wir suchten Schutz zwischen zwei Plastikbombern.
Also erstmal was essen und die Situation beobachten, zeitweise konnten wir dann das Museum und den Eingang zur Nordkapkugel erkennen, sodass wir uns um 0.00 Uhr mit allen verfügbaren wärmenden und windschützenden Klamotten versehen nach draußen wagten.
Im Museum angekommen, stellten wir fest das dort reger Betrieb herrschte und die Situation scheinbar völlig normal war. Also auf zur Kugel, und nachdem die Massen der Besucher aus den Reisebussen verschwunden waren, konnten wir ein paar Fotos machen und ein kleines Video drehen.
Die Hoffnung, am nächsten Morgen besseres Wetter zu haben, hat sich leider nicht erfüllt, sodass wir noch den Panoramafilm und das Museum anschauten und anschließend zügig den Rückweg antraten.
Leider besserte sich das Wetter auf der Rückfahrt auch nach mehreren Kilometern nicht. Somit beschlossen wir, bis Finnland durchzufahren, um möglichst weit südlich zu gelangen, in der Hoffnung auf wärmere Gefilde. Die Landschaft veränderte sich, es wurde flacher, die Vegetation immer grüner und von Birkenwäldern geprägt. Die Ortschilder wurden zweisprachig und die Souvenirstände der Sami mehrten sich. In Karasjok, kurz vor der finnischen Grenze, haben wir ein samisches Freilichtmuseum angeschaut und dann auf einem Campingplatz direkt am Grenzfluss übernachtet und mit Euro bezahlt.
Weiter geht es demnächst mit dem dritten und letzten Teil des Reiseberichts.